Auch dieses Jahr stand wieder eine Bikepacking Tour auf dem Programm.
Was eigentlich als Ersatzversanstaltung für abgesagte Festivals während der Coronapandie geplant war, hat sich mittlerweile für uns zu einem echten Happening entwickelt.
Nachdem wir im Sommer 2021 bereits in Luxembourg unterwegs waren, war dieses Jahr eine Tour durch Belgien geplant.
Belgien hat eine sehr liberale Politik was Übernachtungen im freien angeht. Wenn man nicht direkt an der Küste, oder in einem Naturschutzgebiet ist, kann man praktisch überall eine Nacht bleiben.
Grund genug für uns das mal auszuprobieren.
Gestartet sind wir nahe Burg Reuland wo auch der Stoneman Arduenna Run beginnt.
Sollte also auch für uns ein guter Start in unser Abenteuer sein.
Geplant war eine drei Tages Tour mit zwei Übernachtungen.
Ziel ist es, sich möglichst selbst zu versorgen und natürlich möglichst viele Trails zu fahren.
Die anhaltene Hitze, wie wir sie zuhause diesen Sommer hatten, ist in den Ardennen wohl ausgeblieben.
Der Vorteil: Bäche mit viel Wasser und kühle Temperaturen. Eigentlich gute Vorzeichen für eine Bikepackingtour.
Der Nachteil: Wir waren auf Hitze eingestellt und dementsprechend mit leichter Bekleidung ausgerüstet. Das hat natürlich nicht ganz zu dem tatsächlichen Wetter gepasst.
„More is less“, hatten wir letztes gelernt. Tja…. manchmal eben auch nicht…
Hat uns natürlich nicht beirrt, also ging es los.










Die erste Tagestour, etwa 60km mit ca. 1000hm, führte uns zu einem Steinbruch in Aisne.
Den zwischendurch einsetzenden Nieselregen nahmen wir mit Humor.
Vorweg: Die Ardennen haben sehr gut ausgebaute Wanderwege und malerische Dörfer.
Die ersten Trails waren schon sehr vielversprechend und wir erreichten unser Ziel ohne Probleme.
In dem Steinbruch gab es einen klaren blauen See. Eigentlich war hier eine Schwimmrunde geplant was aber aufgrund der niedrigen Temperaturen ausgefallen ist.
Am Zielort gab es dafür eine Bäckerei die auch Abends Bier zum mitnehmen verkaufte. Mit unserem mitgebrachten Tequila Sunrise auf jeden Fall eine erträgliche Entschädigung.
Das Ziel an Tag zwei war ein Waldcampingplatz irgendwo hinter Jalhay.
Zuerst hatten wir aber im ersten Drittel der Tour einen mit 400hm am Stück echten „Klopper“ vor uns zu bewältigen.
Der Weg danach ging durch ein reines Naturschutzgebiet und Belgien zeigte uns auch hier wieder, dass es Feldwege gibt, die spektakulärer sind als so mancher Trail zuhause.
Die letzten Kilometer an der Sawe mussten dann aber doch zu Fuß bewältigt werden.
Bike’n’Hike mit vollgepackten Moutainbikes ist… was anderes.
Die letzten Kilometer waren echt zäh und wir freuten uns auf einen ruhigen Abend.
Die Idee eines Waldcampingplatzes ist prinzipiell super, zumal man hier auch Feuer machen durfte.
Soweit der Plan. Überraschenderweise sahen das, trotz des schlechten Wetters, viele andere auch so. Feuer machen und Sachen trocknen fiel leider aus. Dafür hatten wir Rotwein.
Tag drei. Heimreise. Es ging die ersten 20km durch ein Sumpfgebiet Richtung Süden. Erstmals bei Sonnenschein.
Die Wege und Trails waren super! Dafür aber im Sumpfgebiet kraftraubend und nicht einfach zu fahren. Der ein oder andere Sturz blieb nicht aus, glücklicherweise ohne nennenswerte Schäden.
Dieser Teil der Strecke hat zudem Zeit gekostet. Deswegen sind wir die zweite Hälfte der Tour über die Vennbahn zurück zum Auto gefahren. Alles andere wäre mit der bevorstehenden Heimreise via Auto nicht machbar gewesen.
Fazit:
Die Ardennen sind eine Reise wert.
Die Trails und Wanderwege sind gut ausgebaut.
Die Natur ist schön und auch Bäche sind ausreichend verfügbar.
Da wir uns für die Dauer der Tour grundsätzlich selbst versorgen, sind Bäche zum Wasser filtern unverzichtbar.
Tatsächlich waren auch fast alle Trails fahrbar. Falls nicht, war die nächste Umgehung nicht weit.
Ich bin mir ziemlich sicher das Belgien uns nochmal sehen wird.