Am 30.10.2022 stand für die Querlenker eine große Herausforderung vor der Tür.
Es war geplant die „Perl 100“, die größte Runde der ausgeschilderten MTB Routen im benachbarten Perl, zu meistern.
Mit 100 Kilometern und über 2000 Höhenmetern übersteigt der Umfang der Tour definitiv eine normale Querlenker-Tour und es war klar, dass diese Runde uns ans Limit und eventuell sogar darüber hinaus bringen wird.
Hier gab es also nur ein Ziel „ins Ziel kommen“, egal wie.
Als der Termin für die Tour festgezurrt wurde, hatten sich acht wackere Fahrer angemeldet. Aus unterschiedlichsten Gründen waren mit Chris W, Jojo und Chris B letztendlich jedoch nur drei Fahrer am Start.
Als Startpunkt hatten wir uns in Borg die „Kuhampel“ ausgesucht, da man so die steilsten Anstiege in Frankreich relativ früh zu erklimmen hat und nicht bei Kilometer 80 in die Rampen muss. In Tettingen hatten wir ein Fahrzeug mit Wasser und Verpflegung für die Mittagspause deponiert.
Der wärmste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ließ uns auch am zweitletzten Oktobertag nicht im Stich und so starteten wir bei sonnigem Oktoberwetter und erwarteten Temperaturen um die 20 Grad gut gelaunt und pünktlich um 08:00 Uhr morgens in die Runde.

Los ging es in den zweiten Teil des „Gladiator-Rides“ welcher auf der anderen Seite der Landstraße im Wald angelegt ist. Von dort aus ging es dann über Eft-Hellendorf zum Muni-Depot, wo wir kurz über den Saar-Hunsrück-Steig geführt wurden, ehe wir wieder links Richtung Büschdorf abbogen.
Nach der Unterquerung der A8, waren wir auch schon in Frankreich. Dort erwarteten uns einige knackige Anstiege mit dem Höhepunkt „Schloss Malbrouck“. Dort angekommen, gönnten wir uns auch die erste kleine Pause.



Nach einer kleinen Stärkung ging es auch schon weiter. Die Route führte uns Richtung Apach und damit auch hinab ins Tal zur Mosel. In dem Bereich wäre für Jojo die Fahrt auch schon beinahe zu Ende gewesen. Eine Astgabel verfing sich am Vorderrad. Gott sei Dank waren wir recht langsam unterwegs. Sonst hätte dies mit gravierenderen Folgen enden können.

An der Mosel angekommen ging es dann – gefühlt unnötigerweise – ein paar Mal die Weinberge hoch und wieder runter, aber irgendwie muss man am Ende ja auf 2000 Höhenmeter kommen 🙂
Den Hammelsberg mit seiner Abfahrt ließen wir (leider) rechts liegen und hielten Kurs auf Perl-Sehndorf, Richtung Bikepark, den wir jedoch ohne anzuhalten passierten und uns darauf Richtung Besch hielten.
Besch fuhren wir ganze drei mal an, was bedeutet, das man einige Schlenker rund um Besch zu absolvieren hat. Hier ist es definitiv von Vorteil man kennt die Gegend nicht. Ortskundige fragen sich sicherlich „Was mache ich hier eigentlich?“ 😉
Nachdem wir Besch hinter uns gelassen haben, ging es Richtung Nennig. Hier ist die Traildichte eher gering, was aber auch bedeutet, dass man auf asphaltierten Wegen mal ein paar Meter machen kann um voran zu kommen. Hier legten wir auch nochmal eine 5-minütige Pause ein.



Hinter Nennig ging es dann Richtung Tettingen zu den Hometrails von Chris, die alle in die Perl 100 integriert sind. Diese kannten wir bereits aus vorherigen Touren und auf die Trails und die darauffolgende Mittagspause freuten wir uns sehr. Nach ca. 65km ist es ganz gut, wenn man nochmal eine kleine Mahlzeit zu sich nehmen kann. Wir machten also eine 20 minütige Pause, füllten unsere Wasservorräte auf und packten uns noch ein paar Gels ein. Vor uns lang nun nur noch eine normale Querlenker-Tour mit ca. 40 Kilometern und 700 Höhenmetern.



Hinter Tettingen ging es dann Richtung Sinz. Der letzte größere Aufstieg von Sinz hoch nach Kesslingen war Gott sei Dank wieder auf einem gut rollendem Asphalt. Hier merkte man dann jedoch schon, dass nicht mehr all zu viele Körner übrig sind. In Kesslingen ging es dann bei Kilometer 90 nochmal in die Kesslinger Trails, welche sehr felsig sind. Mit 90 Kilometern in den Beinen sind die Trails dann nochmal eine besondere Herausforderung. Allerdings waren wir uns nun sicher, dass wir die Tour überstehen.
In Borg wechselte die Kilometer-Anzeige auf der Uhr dann auf dreistellig und es galt noch einmal das Lehm-Labyrinth zu meistern. Aber auch hiervon ließen wir uns nicht mehr aufhalten und rollten mit einem Grinsen im Gesicht Richtung Kuhampel, wo wir uns erstmal ein gekühltes Bier genehmigten.

